Der StrategieDialog21 (SD21) steht für die Werte Freiheit & Verantwortung, Glaubwürdigkeit & Transparenz ein. Diese Werte werden durch gesamtgesellschaftliche Umwälzungen, Migration, Grenzen der Globalisierung, Populismus, fake News, Social Media wie auch Erosion des Qualitätsjournalismus zunehmend bedrängt; die Pressefreiheit befindet sich in vielen Ländern in arger Gefahr.

Dieser komplexen Gemengelage will der SD21 auf den Grund gehen und lud wichtige Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Kultur zur konstruktiven Debatte ein. Denn wir alle sind gefordert, wenn es darum geht für die Wahrheit und Fakten einzustehen.

Mit solchen Anlässen wünschen wir uns auch, dass wir durch eine glaubwürdige und nachhaltige Diskussion den Ursachen dieser Entwicklungen auf den Grund gehen. Und damit das Bewusstsein stärken, dass es sich lohnt wieder vermehrt für die individuelle Freiheit, letztlich für die Demokratie, zu kämpfen. Denn diese sind nicht „gottgegeben“, sondern wollen tagtäglich neu erarbeitet, erkämpft werden. Und wir wollen das gegenseitige Zuhören stärken und aufzeigen, dass es sich lohnt Differenzen auszuhalten. Lernen schafft neue Perspektiven und gestaltet positive Geschichten für die Zukunft.

Nachfolgend Essenzen der Tischherren aus den Gesprächen an den sechs runden Tischen:

Markus Spillmann – Medien: Medien sind nicht „die“ vierte Gewalt, sondern haben die Aufgabe faktenbasiert, kritisch, bohrend, sprachlich verständlich und ethisch aufzuklären. Medien sind heute mehr denn je wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Diskurses, um Orientierung zu bieten und meinungsbildend zu wirken.

Peter Hossli – Medien: Raus aus den Redaktionsstuben und hin zum Volk, zu denjenigen, die sich benachteiligt fühlen, irgendwo draussen in der Pampa sind! Journalisten befassen sich zu wenig mit den "Blasen". Die Klüngelei zwischen den Medien und Politik in der Schweiz muss aufhören. Und es bleibt das Problem jedoch bestehen: Wie finanziert man guten Journalismus? Hier sind die Verleger gefordert!

Uwe E. Jocham – Wirtschaft: Lesen wir zu viel und denken zu wenig? Selbstverantwortlich Informationen zu nutzen ist in dieser Debatte entscheidend! Medien ihrerseits sollen wieder vermehrt über positive Ereignisse und Lösungen, gerade aus der Wirtschaft, berichten. Und besseres Wirtschaftsverständnis in den Redaktionen ist gefordert.

Christian Leumann – Wissenschaft: Die Wissenschaft befindet sich aktuell in einer eher defensiven Lage. Zudem fällt es außerhalb der Naturwissenschaften schwer, „fake facts“ aufzudecken. Es bleibt die Frage offen, wie sich die Wissenschaft neu positionieren, sich in der Gesellschaft vermehrt ins Bewusstsein bringen und Gegenpositionen gerade dort markieren kann, wo "gefaked" wird. Dies ist die Aufgabenstellung – aber es braucht mehr Zeit und weitere Anlässe, um die Lösung sowie Handlungsempfehlungen zu finden.

Alexandre Fasel – Politik: Die Fragen beschäftigen: Sind die Medien mit ihrem heutigen Geschäftsmodell (Contentmanagement, Werbung via Social Media und immer kleineren Redaktionen) überhaupt noch glaubwürdig? Hat man sich in den Medien nicht zu lange mit „Politicial Correctness“ identifiziert und die wahren Stimmen des Volkes überhört. Am Beispiel USR III lässt sich diese Malaise gut ablesen.

Nina Zimmer – Kultur: Wo ist noch die Kraft der Kultur für Kritik? Die Kultur ist dort schwach, wo sie versucht direkt Einfluss zu nehmen. Dort aber stark, wo man sie nicht erwartet. Als Beispiel eine Ausstellung zu Paul Klee in der Zeit um 1933: Die Ausstellung fand in Doha statt. Damit wird auf eine diskrete Art ein autoritäres Regime kritisiert. Kultur scheitert oft auch. Dort wo aber etwas zusammenkommt – Talente, Wissen, Zuschauer/Publikum – da kann in einem einzigen Moment alles auf den Punkt gebracht werden. Zudem: Angesichts der aktuellen, weltpolitischen Lage kriegt die Komödie, die Satire (Charly Hebdo etc.) ein Revival und grosses Gewicht.

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