Journalistennachwuchs vereint mit Stefan Gubser, Patti Basler & Co.

Wer das Buch «Charakterköpfe» liest, erfährt die Geschichten von 28 Frauen und Männern, die uns als Gesellschaft weiterbringen. Die Vernissage zur Publikation des Werks fand gestern in einem aussergewöhnlichen Rahmen statt. Auf der Bühne standen sowohl Charakterköpfe als auch junge Autor:innen. Sie bewiesen, dass unsere Helvetia Ursprungsland grossartiger Ideen und Heimat vieler smarter und kantiger Persönlichkeiten ist.  

Zurück in die Studienzeit. Eine Vernissage mit Hörsaal-Feeling.

Am Montagabend fanden sich rund 80 Gäste in der Aula auf dem Campus der ZHAW in Winterthur ein. Gefeiert hat das durchmischte Publikum die Veröffentlichung des Buchs «Charakterköpfe». Diese Publikation ist einzigartig. Genauso sind es die Autor:innen: junge Talente mit Perspektiven. Genauso sind es die Porträtierten: Spitzensportlerin, Unternehmer, Winzer, Regisseurin und weitere. Die Liste ist lang, abwechslungsreich, eben vielfältig. Und diese Vielfalt aufzeigen, das tut das «Charakterköpfe»-Buch.

Dickkopf, Hitzkopf, Holzkopf, Charakterkopf…

Wie uniform ist die Schweiz? Gibt es noch Menschen mit Ecken und Kanten? Zusammen mit Studierenden der ZHAW ist die Stiftung StrategieDialog21 diesen Fragen nachgegangen und reichlich fündig geworden: Im Rahmen ihres Studiums am IAM haben die Studierenden 28 einzigartige und herausragende Persönlichkeiten porträtiert. Diese vielfältig inspirierenden Geschichten hat der rüffer & rub Sachbuchverlag in der Publikation «Charakterköpfe» Ende August herausgegeben.

Eine vielfältige Bühne

Hosts des Abends waren Jobst Wagner, Initiant des StrategieDialog21, und Patrick Tschirky, Mitglied Leitung BA-Studiengang Kommunikation am IAM der ZHAW. Moderiert wurde der Abend von Daniel Puntas, Gründer und Chefredaktor des Magazins Reportagen.

Das Publikum durfte sowohl die Youngsters als auch Persönlichkeiten mit Bekanntheit weit über die Landesgrenze hinaus begrüssen. Und begrüsst wurden, mit lautem Applaus, die Autor:innen Maurus Held, Deniz Kurtogullari und Michael Gschwend mit ihren Charakterköpfen René Blattmann, Agota Lavoyer und Stefan Gubser. Drei Charakterköpfe so unterschiedlich wie sie nur hätten sein können: ein ehemaliger Justizminister des Europäischen Gerichtshofs, eine Expertin für sexualisierte Gewalt und ein populärer Schweizer Schauspieler.

«Ein Charakterkopf ist jemand, der Haltung zeigt»

So lautet die Antwort von Daniel Puntas auf die Frage, wer denn für ihn ein Charakterkopf sei. Haltung hat man an diesem Abend förmlich gespürt. «Die einfachste Methode gegen Lampenfieber ist, sich dieses einzugestehen», gibt Stefan Gubser preis. Und Daniel Puntas berichtet: «Ich hatte vor heute Abend auch etwas Lampenfieber.»

Die Zukunft gehört den jungen Journalist:innen von heute

«Man kann nur ein gutes Interview geben, wenn gute Fragen gestellt werden.» Michael Gschwend hat den Mut aufgebracht, Stefan Gubser für das Buchprojekt anzuschreiben. Er hat die richtigen Fragen gestellt. Charakterköpfe gibt es überall: im privaten Umfeld, im Fernsehen, in den sozialen Medien – das haben die Gäste an diesem Abend erfahren. Deniz Kurtogullari hatte ihren Charakterkopf Agota Lavoyer bereits längere Zeit auf Social Media verfolgt. Sie hat sie dann «halt einfach mal kontaktiert». Wer vor Ort war hat es erlebt, die Gestaltungskraft dieser jungen Talente. Die Begeisterung für den Journalismus. Und eben den Mut, den es braucht, um etwas Grossartiges zu schaffen.

Grossartig sind insbesondere auch jene vier Porträts, die an diesem Abend prämiert wurden. Als Präsidentin der Jury hat Margrit Sprecher eine Laudatio zu jedem Porträt vorbereitet.

Leandra Nef über Martina Hirayama
Schwierigere Bedingungen für ein Porträt gibt es wohl kaum. Dass Leandra Nef Martina Hirayama trotzdem erfahrbar gemacht hat, ist eine bemerkenswerte journalistische Leistung.

Renato Schatz über Arno Camenisch
Da versucht ein Erfolgsschriftsteller einem jungen Journalisten zu imponieren und merkt nicht, wie dieser seine Bildungsprotzerei durchschaut.

Nuria Rogger über Ghamkin Saleh
Eine klassische Tellerwäschergeschichte ohne jedes Tellerwäscher-Klischee. Nuria Rogger geht in die Tiefe, will mehr wissen über den Coiffeur, der so viele Salons eröffnet hat, bis auch sein letztes Familienmitglied einen Job hat, und daneben Filmregisseur und Musiker ist.

Maurus Held über René Blattmann
Die Hälfte des Gelingens eines Porträts ist das Auffinden einer unerwarteten Persönlichkeit. Die Überraschung freilich macht nur einen Teil des Reizes dieser Story aus.

 

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