«Never waste a good crisis», sagt ein politisches Sprichwort. Das ist zynisch, genau so wie alles abgedroschene Gerede von «Krise als Chance». Menschen sterben, Unternehmen sterben und ganz viel Kultur und jede Menge Träume gleich mit.

Die aktuelle Krisensituation zeigt uns klar: Menschlich müssen wir führen, konsequent und ja: digital.
Menschlich führen heisst anzuerkennen, dass in unseren Unternehmen nicht Ressourcen sitzen, sondern Mütter und Väter mit Verantwortung, Söhne und Töchter von besonders gefährdeten Personen. Menschen mit Unsicherheiten, an denen es gemeinsam und aktiv zu arbeiten gilt. Menschen mit Verantwortung, nicht nur die berühmte, aktuell offensichtlich weit überforderte «Eigenverantwortung», sondern gemeinsame, geteilte, gesellschaftliche Verantwortung. Nur zusammen kommen wir raus aus der Krise, mit echter Mitbestimmung.

Als Arbeitgebender heisst das etwa: sofort Homeoffice, gleich wenn die Infektionszahlen hochgehen. Und mit den Mitarbeitenden gemeinsam festlegen, was das denn nun konkret heisst.
Konsequent führen heisst für mich: In der Krise nicht darauf bauen, dass möglichst die andern die Arbeit machen und die Verluste hinnehmen, sondern aktiv und solidarisch seinen Teil beitragen.

Das geht aber nur digital. Es gibt kein sinnvolles Papier-Homeoffice. Es gibt kein klares Bild der Krisenlage ohne schnelle, zuverlässige, offene Daten. Es gibt keine gute Krisenkommunikation über Verlautbarungen. Sondern nur über authentische, menschliche - digitale - Präsenz.
Menschlich, konsequent und digital, und ohne den Zynismus: So schaffen wir's.

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