„Was auf der Welt auch geschieht – irgendjemand wird sich darüber empören. Sofort. Und laut. Wie halten wir da noch mit? Wie unterscheiden wir nötige von unnötiger Betroffenheit? Und was bedeutet der ständige Erregungszustand für unsere Demokratie?“ Mit dieser Einführung beginnt der Tagesanzeiger ein interessantes Interview mit Peter Schneider (Autor und Satiriker) und Moritz Leuenberger (Alt-Bundesrat). Es geht dabei um gestiegene Moralansprüche an Politiker, den richtigen Umgang mit der dadurch entstehenden Empörung in der Gesellschaft und die Flut an Initiativen, welche sich durch unsere Gesellschaft zieht und das staatspolitische Denken verändert. So wird beispielsweise oftmals die Schuld an einem Unglück auf politische Behörden abgewälzt. Politische Repräsentanten werden verantwortlich gemacht für jegliche Ereignisse, die gesellschaftspolitisch zu erklären sind. Für Moritz Leuenberger sind moralische Ansprüche per se berechtigt, aber eine rein symbolische Opferung ist laut Peter Schneider verantwortungslos.

Die ständige Empörung ist problematisch als Grundlage für den Austausch zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft und gleichzeitig auch eine Gefahr für die Demokratie. Sinnvoller wäre eine Debattenkultur, für die sich auch immer mehr junge, engagierte Politikerinnen und Politiker einsetzen. Die Erarbeitung eines gemeinsamen Minimalkonsens steht dabei im Vordergrund, wie im Schweizer Monat über die Initiative von jungen Vertreterinnen und Vertretern bürgerlicher Parteien nachzulesen ist. Denn anstelle von Grabenkämpfen braucht die Schweiz echten, inhaltlichen und konstruktiven Streit über ihre Zukunftsfähigkeit.

Eine andere Form der Debattenkultur stellen die Online-Plattformen Vimentis, Easyvote und Smartvote vor allem für junge Wählerinnen und Wähler bereit. Gerade für Jugendliche und junge Erwachsene ist es wichtig, dass ihnen die Politik zugänglicher gemacht wird. Die NZZ hat diese Online-Plattformen genauer betrachtet. Oftmals scheitern viele Junge bereits an der politischen Sprache, die kompliziert und wenig verständlich ist. Um das Interesse zu wecken, benötigt es also solche Plattformen, mit denen auch weniger politisch engagierte Jugendliche angesprochen werden.

Die Förderung des konstruktiven Austausches und der Debattenkultur, wie beispielsweise mit unserem Event vom 10. März, ist auch ein Anliegen des SD21. Wir möchten öffentliche Debatten mitprägen und gleichzeitig die Bürgerinnen und Bürger animieren, sich verstärkt für gemeinsame Anliegen einzusetzen.

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