Numerus clausus, Fachkräftemangel, Jugendarbeitslosigkeit – wenn im Zusammenhang mit solchen Themen über die Berufswahl debattiert wird, dann tauchen wie in diesem NZZ-Artikel angesprochen häufig Fragen nach dem Nutzen bestimmter Berufe auf. Felix E. Müller fordert in seinen Ausführungen zu Recht, dass die Berufswahl Sache des Einzelnen und nicht des Staates sei. Schliesslich handelt es sich bei der Wahlfreiheit um ein marktwirtschaftliches Prinzip und der Nutzen wird für alle Beteiligten anhand von Angebot und Nachfrage ersichtlich. Demselben Prinzip folgen auch die Überlegungen von Jobst Wagner, der bemängelt, dass im Bildungssystem die Kostentransparenz fehle.

Aus der freiheitlichen und unternehmerischen Perspektive des SD21 ebenso problematisch wie Regulierung und Fehlanreize ist die Tatsache, dass Debatten über die Berufswahl genauso wie die gesamte Bildungspolitik stets Angestellte ins Zentrum stellen. Dabei ist es für die Zukunft der Schweiz von entscheidender Bedeutung, dass Jugendliche möglichst früh auch Unternehmertum als Wahlmöglichkeit in Betracht ziehen. Unternehmerinnen und Unternehmer sichern den Wohlstand unseres Landes und wie wir bereits argumentiert haben, passen politisch das Milizsystem und Unternehmertum perfekt zusammen.

Unternehmertum als Wahlmöglichkeit erscheint abstrakt, weil das duale Bildungssystem neben der Berufslehre und dem Studium nicht auch so etwas wie eine Unternehmer-Ausbildung vorsieht. Angebote wie beispielsweise der CAS in Entrepreneurship an der Universität Bern richten sich nicht an Jugendliche. Dabei könnte ein dritter, unternehmerischer Weg im Bildungssystem besonders jene Jugendliche ansprechen, die schulische Schwierigkeiten haben. Wie Mathias Morgenthaler in diesem Blogpost schreibt, wären sie als Schulversager, die später Unternehmerinnen und Unternehmer werden, in bester Gesellschaft: Auch Robin Cornelius (Switcher), Sam Keller (Fondation Beyeler) oder Bill Gates (Microsoft) haben erst später als Unternehmer und nicht in jüngeren Jahren als Lehrlinge oder Studenten brilliert.

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