Nachdem das Wunsch-Schloss um ein Jahr verschoben wurde, war die Freude umso grösser, sich auf dem Schloss Thun versammeln zu dürfen, wo 10 Lösungen für die Vorsorge von morgen präsentiert wurden. Gian Brun, 23, Unternehmer und Vizepräsident der Renteninitiative, überzeugte mit seiner Idee «Nachhaltigkeit auch in der Altersvorsorge: Netto null Defizit bis 2050» das Publikum im Schloss Thun und zuhause im Live-Stream. Mit drei Schritten erklärt er, wie er die Vorsorge retten will. 

Vorsorge weiter denken

Von Bürgerrat über BVG-Revolution bis hin zur Denkfabrik oder einer vierten Säule: Die Lösungsvorschläge unserer Finalist:innen sind vielfältig und umfassend. Und sie zeigen, dass Vorsorge weiter gedacht werden muss als eine AHV-Reform.

Das Publikum im Schloss Thun und im Live-Stream war hemmungslos begeistert. Die Vorschläge, die allesamt innovativ und durchdacht waren, wurden von den Finalist:innen professionell und überzeugend vorgetragen. Enthusiastisch hat sich der Politbeirat den einzelnen Ideen angenommen und verpflichtet.

Gewinnen kann jedoch nur eine Idee – und es war die Idee von Gian Brun. Er überzeugte mit dem Wunsch, Nachhaltigkeit als Prinzip auch in der Altersvorsorge zu verankern.

Der Sieger will ein «Netto Null» für die Altersvorsorge – in drei Schritten

In einem ersten Schritt möchte Gian Brun eine Koppelung des Rentenalters an die Lebenserwartung: Wir leben nicht nur immer länger, sondern sind auch fitter. Mit einer Koppelung des Renten-alters an die Lebenserwartung wird dieser Entwicklung nachhaltig Rechnung getragen. Die Idee: Das Rentenalter jährlich um den Faktor 0.8 der zusätzlich gewonnenen Lebenserwartung erhöhen. Weiter möchte Gian Brun den Umwandlungssatz anpassen und senken. Und er möchte Anreize setzen, länger zu arbeiten, weil man will, nicht weil man muss.

Dank dem Wunsch-Schloss darf er auf die Unterstützung aus der Politik zählen und sein Projekt den Generalsekretärinnen und Generalsekretären der grossen politischen Parteien vorstellen.

Direkt vor Ort hat der aus Parlamentarier:innen aller Couleur bestehende Politbeirat des Wunsch-Schlosses in einer Elefantenrunde die Umsetzbarkeit der Wünsche diskutiert und Schützenhilfe für verschiedene Finalist:innen in Aussicht gestellt. So werden beispielsweise Lars Guggisberg (Nationalrat SVP) und Melanie Mettler (Nationalrätin GLP) den Finalisten Patrick Gsell mit seiner Idee «Genmix.ch» ins Bundeshaus einladen. Und Christa Markwalder (Nationalrätin FDP) wird sich für Tina Frey und deren automatische Vorsorge stark machen.

Der Ideenwettbewerb als Katapult für nachhaltige Ideen

Seit 2015 fördern die beiden Initianten StrategieDialog21 (SD21) und Swiss Venture Club (SVC) mit dem Wunsch-Schloss Ideen für eine innovative Schweiz – parteiübergreifend und mit Effekt. Das Wunsch-Schloss bietet eine alternative Partizipationsmöglichkeit am politischen Prozess und ist «Accelerator für nachhaltige Ideen». Mit dem einzigartigen Ansatz verschafft das Wunsch-Schloss den Lösungen von engagierten Bürgerinnen und Bürgern politisches Gehör. Ideen werden zu Taten und Projekten mit nachhaltigem Impact auf unsere Gesellschaft und Wirtschaft. Dank starken Partnern wie Swiss Life, BEKB Förderfonds, Bonny Stiftung, Economiesuisse, Migros Kulturprozent, Stadt Thun, Swisscom und Universität Bern erhalten Lösungen jährlich eine Bühne.

In der 6. Ausgabe widmet sich das Wunsch-Schloss einer der dringendsten Herausforderungen: unserer Vorsorge. Die zahlreichen Ideeneingaben lieferten Antworten auf die Frage, wie wir nicht nur länger, sondern besser leben. Aus der ganzen Schweiz wurden insgesamt 75 Projekte eingereicht. Die hochkarätig besetzte Jury – mit Dr. Jean-Pierre Bringhen, CEO der Bringhen Group; Caroline Forster, Co-CEO Forster Rohner AG; Prof. Dr. Markus Freitag, Professor für politische Soziologie, Universität Bern; Prof. Dr. Tina Freyburg, Professorin für Vergleichende Politik, Universität St. Gallen; Susanne Giger, Verwaltungsrätin, Moderatorin und Buchautorin; Nicole Herzog, Unternehmerin und Investorin; Pedro Lenz, Schriftsteller; Christian Pfister, Head of Group Communications & Strategic Marketing Swiss Life Group sowie Peer Teuwsen, Journalist NZZ – wählte in einer engagierten Diskussion die 10 Finalistinnen und Finalisten bzw. deren Projekte. Quer durch die Schweiz, aus allen Regionen und über alle Alters- oder Berufskategorien wurden über 75 Ideen eingereicht.

10 nachhaltige Lösungen für unsere Vorsorge

  • Gian Brun, 23, Unternehmer & Vizepräsident der Renteninitiative: «Netto 0 bis 2050: Rentenalter jährlich um Faktor 0.8 der zusätzlich gewonnenen Lebenserwartung erhöhen, Mindestumwandlungssatz auf 4.5% senken.»
  • Dominic Eichenberger, 44, Kreativer Macher: «Vorsorge lebenslang von Geburt an mit «Leben» und «Umwelt» verknüpfen, Menschen frühzeitig sensibilisieren, persönliches Sparkonto bis ins Rentenalter, Einzahlungen z.B. auch durch Arbeitgeber, Freiwilligenarbeit mit gesellschaftlichem Nutzen honorieren.»
  • Tina Frey, 33, Unternehmerin & Geschäftsführerin: «Selbstvorsorge finanziert durch automatische Lohnabzüge, individuelle Einzahlungen, jederzeit via App abrufbar - Solidaritätsabzüge für ALV/IV.»
  • Patrick Gsell, 40, Unternehmer & Geschäftsführer: «Genmix.ch: Pilotprojekt über Selbstorganisation altersübergreifender Gruppen während eines Jahres zur Erforschung der Veränderungen unserer Zeit und deren Auswirkungen auf die Generationen.»
  • Andri Heimann, 29, Politologe & Facilitator: «Citizen Assembly: Reform der AHV durch einen Bürgerrat, der per Losverfahren zusammengestellt wird und repräsentativ ein Abbild der Bevölkerung darstellt.»
  • Philipp Jeker, 41, Bankangestellter: «Altersvorsorge2040.ch - AHV für finanziell Bessergestellte einschränken, progressive Sparbeiträge in der beruflichen Vorsorge, steuerlich abzugsfähige Beiträge an private Vorsorge signifikant erhöhen, umsetzen mit politisch neutralem Initiativkommittee 20-40jähriger.»
  • Oliver Meyer, 22, Student: «Freiwillige vierte Säule in Form eines PLSA (prize-linked saving account): Geldbezug erst bei Pensionierung möglich, Zinsen des ersten Anlegejahres in Jackpot sammeln und landesweit am gleichen Tag öffentlich verlosen.»
  • Margrit Omlin, 58, Konzepterin: «Plan Z jetzt: 7 Tage Denkfabrik - Reaktivierung des CH-Parlaments, 6-8 brennende Problemfelder werden in einem 7-tägigen Camp in 12 Gruppen à 20-21 Personen neu gedacht und entwickelt, Altersvorsorge in jeder Gruppe plus zwei weitere Themen. Am Ende der Woche Präsentation vor Bundesrat und Medien.»
  • Niel Sharan, Organisationsberater: «Projekt ‹100'000 von 100'000›: Kinderlose oder sehr wohlhabende Personen über 60 spenden CHF 100'000 oder mehr für die Finanzierung der AHV - als symbolischen und emotionellen Gewinn werden Mitglieder der ‹100'000 von 100'000› gefeiert.»
  • Erich Wintsch, 71, Präsident Verein Faire Vorsorge, «Neue Rentenbezugsoptionen im BVG.»

Zur Medienmitteilung

 

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