Der perfekt organisierte und sehr stimmungsvolle Anlass im Schloss Thun hat unglaublich viel bewirkt: unzählige Medienberichte und weitere Auftritte an Anlässen. Mit den vielen privaten Interessierten aus dem Kanton Bern, im Freiwilligenbereich arbeitenden Organisationen und weiteren Schweizer Gemeinden hat der Verein KISS den Austausch mit allen noch gar nicht voll ausschöpfen können.

Den Verein KISS (Keep it small und simple) gibt es nun seit vier Jahren und seine Bekanntheit mit den regional und lokal tätigen Genossenschaften war schon recht gross durch die gute Medienpräsenz. Nun hat KISS dieses Frühjahr mit dem Swiss Re Milizpreis 2015 und dem 1. Preis Wunsch-Schloss enormen Zusatzschub bekommen. Offensichtlich trifft die geldfreie schweizweite Zeitvorsorge für ältere Menschen und alle Generationen in Notsituationen den Nerv vieler Menschen und Gemeinden. Wer möchte im Alter oder in Notsituationen (Unfall, Krankheit) nicht auf eine professionell organisierte Nachbarschaftshilfe von freiwillig Tätigen zurückgreifen können? Die Babyboomer möchten wegen Einschränkungen im täglichen Leben noch lange nicht in ein Heim – abgesehen davon, dass die meisten diese Lösung als eine zu teure „Abschiebeaktion“ ansehen. Die zudem den zur Hauptfinanzierung verpflichteten Gemeinden sehr teuer zu stehen kommt.

Nur positive Rückmeldungen – unglaublich!

Was uns beiden Co-Präsidenten des Vereins KISS Jörg Watter und mir grossen Eindruck gemacht hat, sind die sehr positiven Rückmeldungen im Gespräch mit den Schweizer Partei-Generalsekretärinnen und –sekretären. Wir gingen ohne Erwartung und waren völlig überrascht, über die einhellige Anerkennung der Bedeutung und Wichtigkeit unseres Modells KISS, über das Interesse an der schweizweiten Umsetzung mitzutun, mit Bekanntmachen in den Parteimedien und Unterstützung von Mandatsträgern in Gemeinden. Wir sind sicher, dass nach den Wahlen die in Aussicht genommene Zusammenarbeit aufgenommen und mit Taten untermauert wird.

Genau so eindrücklich war das engagierte Mitgehen des Publikums beim Podium an der SVC Mitgliederversammlung zu „Generationenfrage: Chancen und Herausforderungen für die Wirtschaft“. Dass Sozialkosten für KMUs nicht weiter wachsen und damit die Wettbewerbsfähigkeit mindern dürfen, war klar. Auch dass die Altersreform 2020 des Bundes flankierende Massnahmen braucht, um die jüngere Generation zu entlasten. Das Modell KISS war offensichtlich willkommen als Beitrag  zur Stärkung von Eigenverantwortung und Sozialkapital.

Weiter viel Knochenarbeit und viel Freude!

Der Verein KISS ist im Augenblick daran, in über 20  Deutschweizer Gemeinden Gruppen und dann regionale und lokale Genossenschaften aufzubauen. Weil sich das Modell so stark ausbreitet, gibt sich der Verein im November neue Statuten. Sie geben den KISS-Genossenschaften aktive Mitgestaltungsmöglichkeiten. So sind wir KISSler/innen mit der Verbreiterung des Basis gut aufgestellt und freuen uns auf die Herausforderungen in der schweizweiten Umsetzung.

Susanna Fassbind, Co-Präsidentin Verein KISS

www.kiss-zeit.ch

Diesen Artikel teilen