Knapp zwei Jahre ist es her als ich am Wunsch-Schloss 2017 zum Thema Globalisierung teilnehmen durfte. Meine Vision beinhaltete die Stärkung der Berufslehre und damit einhergehend die Implementierung der internationalen Komponente. Konkret schlug ich vor, dass auch Berufslernende die Möglichkeit haben sollten Auslandserfahrung zu sammeln.

Dank den Vertreter aus dem Politbeirat, erhielt ich nach dem Wunsch-Schloss die Möglichkeit, meine Idee dem ehemaligen Bundesrat und Volkswirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann zu präsentieren. Er unterstützte mein Vorhaben, gab mir hilfreiche Tipps und vermittelte den Kontakt zum damaligen CEO der ABB Schweiz, die danach ein internes Projekt etabliert haben. Aufgrund der medialen Berichterstattung kam ich ebenfalls mit Noser Young in Kontakt. So erhielt ich die Möglichkeit, ihr einmonatiges Projekt eines Volunteeringeinsatzes für ICT-Lernende in New York City zu begleiten.

Nach erfolgreicher Durchführung und positiver Rückmeldung aller Beteiligten, wurde entschieden, das Projekt weiterzuführen. Um die Idee weiteren Lernenden zu ermöglichen, wurde der unabhängige und eigenständige Verein «TIE International» gegründet, der zum Ziel hat, Mobilität in der Berufslehre zu fördern.
So kommt es dazu, dass wir bereits im Mai erneut mit fünf Applikationsentwickern/innen sowie einer Mediamatikerin unter anderem von Accenture, Siemens, Interdiscount, Bucher + Suter, Noser Young nach New York City reisen. Neben der Verbesserung der Fremdsprachkenntnisse sollen sie vor allem die Arbeitskultur, Arbeitsweise, den Spirit der New Yorker IT Welt an der 23th Street in Manhatten – dem «Silicon Alley» erleben. Dank der Kooperation mit der ETH Global, werden die Lernenden von zwei IT-Studenten bei ihren verschiedenen Aufgaben unterstützt.
Ich freue mich, den Aufenthalt zu organisieren sowie die Lernenden für drei Wochen zu begleiten. Es wird unter anderem mein Ziel sein, das Projekt auszubauen und zusätzliche Plätze für weitere Lernende unterschiedlicher Berufslehren zu finden.

Die Erfahrungen haben gezeigt, dass die jungen Talente nach dem Aufenthalt deutlich an Selbstbewusstsein gewonnen, ihr Wissen sowie Horizont erweitern konnte und die Bereitschaft, im Ausland zu arbeiten, zugenommen hat. Ausbildungsunternehmen profitieren von jungen Mitarbeitern, die neue Perspektiven aufzeigen und Inputs geben können. So gab es bereits eine erste Zusammenarbeit zwischen einem der Schweizer Ausbildungsbetriebe und dem Startup in NYC, bei dem eine Lernende arbeiten durfte. Gleichzeitig ist es ein interessantes und effektives Instrument im Lehrlingsmarketing, um junge Talente für sich zu gewinnen.

Ich bin davon überzeugt, dass sich auch die Berufslehre wandeln und den neusten Veränderungen angepasst werden muss. Denn nur so kann das Schweizer Erfolgsmodell, die Berufslehre, auch in Zukunft genauso stark bleiben.

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