Die Schweiz ist voller Geschichten, Ideen und Inspirationen: Voller Charakterchöpf. Ein Charakterchopf ist jeder auf seine eigene Art und Weise. Es sind Leute wie Sie und ich.

Was bewegt unsere Gesellschaft? Was wünschen wir uns? Worin sind wir besonders gut und was können wir noch besser machen? Charakterchöpf lassen uns an ihren Gedanken teilhaben und geben wertvolle Impulse.

Im Juli und August 2020 wird eine dreiteilige Spezialausgabe mit insgesamt neun Charakterchöpf veröffentlicht. Sie teilen uns offen und ehrlich ihre Gedanken zur Frage «In die weite Welt hinaus. In der Schweiz zuhause und in der Welt bewegend. Was liebst du an der Schweiz und warum zieht es dich über die Landesgrenzen hinaus?» mit.

Die Beiträge sind von den Autorinnen und Autoren selbst geschrieben, damit ihre Meinung unverfälscht und authentisch präsentiert wird.

Auf Twitter, Facebook und in unserer Instagram-Story kann während 24 Stunden für den Charakterchopf des Monats gestimmt werden:

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Unsere Charakterchöpf – Teil III

«Warum zog es mich ans andere Ende der Welt? Mit meinem Freund führte ich während eineinhalb Jahren eine Fernbeziehung – er wohnte in Frankreich, ich in der Schweiz. Als er ein Jobangebot in Australien erhielt, das er auf keinen Fall ausschlagen konnte, organisierte ich ein Austauschjahr. Wir packten unsere Koffer und zogen Hals über Kopf ins 16'000 Kilometer weit entfernte Melbourne. Die Nähe zu Familie, Freunden und dem sozialen Umfeld war in der Schweiz selbstverständlich. In Australien aber wurde mir bewusst, wie sehr man das schätzen muss.

Aber auch eine funktionierende Infrastruktur oder die direkte Demokratie beginnt man, mit neuen Augen zu sehen. In der Schweiz bin ich mit Abfalltrennung und Recycling gross geworden. In Australien konnten wir noch so lange suchen: gibt's da nicht. Wie kann das sein, dass ein so grosses, fortschrittliches Land in diesem Punkt nicht vorankommt? Es ist mir ein Rätsel. Die Zeit in Australien war wunderschön – und sie hat mir gezeigt, wo ich zuhause bin und warum ich die Schweiz so sehr liebe.»

Myra Treppe, Lehrerin in Ausbildung

 

«Mit der weiten Welt setze ich mich tagtäglich auseinander, indem ich Firmen bei der Einführung von Qualitätsmanagementsystemen berate. Die Hauptkundschaft von Quality & Care GmbH befindet sich in der Schweiz. Die Firmen müssen jedoch international anerkannte Normen umsetzen, damit sie zum Beispiel exportieren oder Handel betreiben können. Als externe Auditorin von Zertifizierungsstellen in der Schweiz überprüfe ich dann die Umsetzung der internationalen Normen.
Privat verzichte ich auf grosse Reisen und schätze die Naherholungsgebiete, die vor meiner Haustüre liegen. Denn: warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah liegt?»

Eliane Galbussera, Geschäftsführung Quality & Care GmbH

 

«Die Schweiz ist meine Heimat, hier fühle ich mich Zuhause. Sie gibt Sicherheit, Strukturen und Lebensqualität. Wofür ich die Schweiz speziell liebe, sind ihre Möglichkeiten. Wer hierzulande etwas erreichen und bewegen will, der hat, mit dem nötigen Einsatz und Disziplin, die Chance dazu. Gerade für junge Menschen gibt es Unmengen an Opportunitäten. Dies kann das Studium an einer der besten Hochschulen der Welt, Engagement in einem gemeinnützigen Verein oder die politische Partizipation im Gemeinderat des eigenen Dorfes sein. Für mich ist die Schweiz das Land der Chancen und der Mitbestimmung.
Doch genau diese Perfektion, Sicherheit und vorgegebenen Strukturen enden für mich persönlich auch in einer gewissen Monotonie. Ich habe den Drang, daraus auszubrechen. Die Herausforderungen des Neuen und Ausgeliefertseins in einer fremden Kultur haben ihren Reiz. Vom gewohnten Alltag und den Abläufen abweichen und sich persönlich weiterentwickeln. Während den Arbeitseinsätzen mit Schweizer Lernenden im Ausland versuche ich, genau dies zu vermitteln. Es ist dabei immer wieder erstaunlich, wie sich das Denken der Lernenden in kurzer Zeit verändert und Bestehendes hinterfragt wird.
Mir gefallen beide Welten – die nahezu perfekte Schweiz und die aufregenden fremden Kulturen. Meine individuelle Vorliebe beinhaltet die Kombination beider. Ich hoffe schwer, dass sich die Umstände bald wieder normalisieren und die Reisefreiheit zurückkehrt.»

Robin Röösli, Co-Founder & CFO von TIE International und Präsident Jungfreisinnige Aargau

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