Die Schweiz ist voller Geschichten, Ideen und Inspirationen: Voller Charakterchöpf. Ein Charakterchopf ist jeder auf seine eigene Art und Weise. Es sind Leute wie Sie und ich. Jeder bringt seine Geschichte und seine Ideen mit, die inspirieren und berühren können. Was bewegt unsere Gesellschaft? Was wünschen wir uns? Worin sind wir besonders gut und was können wir noch besser machen? Charakterchöpf lassen uns an ihren Gedanken teilhaben und geben wertvolle Impulse.

Im Februar 2020 teilen uns drei Charakterchöpf offen und ehrlich ihre Gedanken zum Thema «Ovomaltine, Rivella oder Aromat. Auf welche Schweizer Originale möchten Sie nicht verzichten und warum?» mit.

Die Beiträge sind von den Autoren selbst geschrieben, damit ihre Meinung unverfälscht und authentisch präsentiert wird.

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Unsere Charakterchöpf

«So clichéhaft das auch klingen mag: Ohne Gruyère und Schweizer Schokolade geht bei mir gar nichts. Bei einem 1-jährigen Aufenthalt in Costa Rica wurde mir schmerzlich bewusst, welche Schweizer Spezialitäten für mich unabdingbar sind.

Daneben möchte ich auf eine der wichtigsten Schweizer Tugenden nicht verzichten wollen: unsere  Neutralität. Schrecklich schade nur, wird sie durch den Crypto-Skandal gerade komplett entzaubert. Wir stehen quasi am Ground Zero der Schweizer Neutralitätspolitik.

Die Weltgemeinschaft wird sich ohne grosse Schlagzeilen von der Schweiz als vertrauenswürdiges Land der guten Dienste und als neutrale Weltbühne schleichend abwenden, wenn wir nicht einen beherzten Richtungswechsel einschlagen. Denn aktive Spionage oder Mithilfe dazu ist nicht vereinbar mit Neutralität.

Ein kühner Schachzug wäre, der Logik des ‹Spionieren Müssens› zu entsagen und an der Stelle von aktiver Spionage aktive Enthüllung zu fördern. Enthüllungsdienst statt Geheimdienst! Also eine Strategie der Sicherheit durch Transparenz zu entwickeln.

Ich wäre gerne weiterhin so stolz auf Schweizer Neutralität wie auf Schweizer Schokolade und Greyerzer Käse. Lassen wir uns diese Chance nicht entgehen!»

Gerhard Andrey, Nationalrat & Unternehmer

 

 

«Was ich wirklich immer und überall dabeihabe, etwas, das den Kernwert des ‹Schweizerseins› für mich so klar und eindeutig wie sonst nichts verkörpert, ist das Sackmesser. Und natürlich nicht irgendein Sackmesser, sondern das kleine, mehrteilige, altmodische, rote der Schweizer Armee aus den 80ern. Es zeigt den pragmatischen Geist meines Heimatlandes genauso wie die lösungsorientierte Mentalität. Natürlich benutze ich es kaum je (ausser den kleinen Zahnstocher), da meist geeignetere Werkzeuge zur Hand sind. Aber jedes Mal, wenn ich es dann doch mal brauchen kann, hole ich es wie ein Kleinod aus der Tasche und präsentiere es mit einem stolzen Heben der Augenbraue und einem überlegenen Blick in die Runde. Das Sackmesser gibt mir eine unbewusste Sicherheit, auf alles vorbereitet zu sein. Es ist wohl, neben echten Versicherungen, das Schweizerischste Produkt unseres Landes. Noch vor Schokolade, Uhren und Kühen.»

Reda El Arbi, freier Journalist, Blogger & Consultant

 

 

«Was haben Stammzellenforschung, UNO, Vollgeld, Hornkühe oder Abzocker gemeinsam? Es sind alles Themen, mit welchen wir uns in der Schweiz beschäftigt haben, weil es eine Volksabstimmung gab. Drei- bis viermal im Jahr werden wir an die Urne gerufen. Das gehört zur direkten Demokratie. Und unsere direkte Demokratie in dieser Form weltweit einzigartig. Nicht alle gehen bei allen Abstimmungen an die Urne aber sie haben die Möglichkeit dazu und 4 von 5 gehen mindestens einmal jährlich an die Urne. Es zeigt uns immer wieder auf, dass in unserem Land alle mitreden können. Dieses Privileg wird nicht genügend geschätzt. Beispiele im Ausland (Brexit) zeigen, dass direkte Demokratie gelernt sein sein soll…da haben wir es gut! Tragen wir Sorge zu diesem Original. Müsste ich noch ein weiteres unverzichtbares Schweizer Original nennen, dann wäre es der Sparschäler. Er erleichtert meinen Alltag, ist täglich im Einsatz und wird im Ausland schmerzlich vermisst.»

Beatrice Wertli, Politikerin & Senior Consultant

 

Bild Rakete: Swiss Brand Museum

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