Die Schweiz ist voller Geschichten, Ideen und Inspirationen: Voller Charakterchöpf. Ein Charakterchopf ist jeder auf seine eigene Art und Weise. Es sind Leute wie Sie und ich. Jeder bringt seine Geschichte und seine Ideen mit, die inspirieren und berühren können. Was bewegt unsere Gesellschaft? Was wünschen wir uns? Worin sind wir besonders gut und was können wir noch besser machen? Charakterchöpf lassen uns an ihren Gedanken teilhaben und geben wertvolle Impulse.

Im Dezember 2019 teilen uns drei Charakterchöpf offen und ehrlich ihre Gedanken zum Thema «2020 - Was wünschen Sie sich fürs kommende Jahrzehnt?» mit.

Die Beiträge sind von den Autoren selbst geschrieben, damit ihre Meinung unverfälscht und authentisch präsentiert wird.

Auf Twitter und Facebook kann jetzt für den Charakterchopf des Monats abgestimmt werden:

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«Ich glaube, ich spreche für meine Generation, wenn ich sage, dass wir kein Jahreswechsel brauchen, um Dinge anzupacken. Wir möchten alles und das am liebsten sofort. Manchmal ist das gar keine so schlechte Eigenschaft, denn ich wünsche mir, dass wir alle noch mehr anpacken. Dass wir vorwärts machen in drängenden Themen, wie dem Schutz unserer Umwelt oder der Sanierung unseres Vorsorgesystems. Dass wir neugierig vorangehen, neue Lösungen suchen, Kompromisse finden und in deren Umsetzung rasch voranschreiten.

Neue Wege zu gehen benötigt manchmal viel Mut, doch ich glaube es lohnt sich, sich darauf einzulassen. Auch wenn Neues am Anfang vielleicht Angst und Zweifel bedeutet - wir alle kennen das - und manchmal etwas klappt und manchmal nicht: Ohne es zu versuchen, kommen wir nicht vom Fleck. Wir befinden uns in einer komplexen und schnell wandelnden Zeit, die neue Wege erfordert. Ich wünsche uns allen, dass wir mutiger sind, neue Wege zu gehen und vorwärts zu machen. Egal ob in grossen oder kleinen Schritten: Jeder nach seinen Möglichkeiten und dort wo seine persönlichen Stärken liegen.»

Janine Paumann, Junior Consultant Public Affairs & Campaigning

 

 

 

«Was ich mir wünsche für 2020: Digitalisierung im Dienste der Menschen. Die Digitalisierung soll uns Menschen dabei helfen, ein gutes Leben zu führen. Dafür brauchen wir einen gesunden, selbstbestimmten und lustvollen Umgang mit digitaler Innovation. Um digital glücklich werden zu können, müssen wir zunächst ein umfassendes Digitalisierungsverständnis entwickeln: digitale Neuerungen sollten uns Menschen mit all unseren Facetten im Blick haben. Klar, wir sind alle NutzerInnen, die ein Interesse an cleveren und günstigen digitalen Dienstleistungen haben. Gleichzeitig sind wir aber auch BürgerInnen, die informierte Entscheide treffen und in einer funktionsfähigen Demokratie leben wollen. Ebenso sind wird Arbeitnehmende, die mit digitalen Tools vielleicht besser und effizienter arbeiten können, sich aber auch Stabilität am Arbeitsplatz wünschen. In all unseren Lebenslagen wollen wir unsere Zeit bewusst, sinnvoll und zielgerichtet einsetzen. Dabei sollten uns digitale Tools unterstützen.

Ich wünsche mir eine lustvolle Debatte über Möglichkeiten und Gefahren der Digitalisierung. Mir scheint, dass heutige Diskussionen oft zwischen Digitalisierungs-Utopisten und Digitalistierungs-Dystopisten ausgefochten werden. Erstere gehen der Illusion auf den Leim, dass sich mit digitalen Lösungen sämtliche gesellschaftlichen und politischen Probleme lösen liessen. Die anderen sehnen eine vor-digitale Zeit zurück und verkennen dabei all die wertvollen Möglichkeiten, die wir dank digitaler Neuerungen haben.

Wir brauchen also eine zugleich mutige und realistische Debatte um digitale Zukünfte, die sich an den vielseitigen und auch widersprüchlichen Bedürfnissen des Einzelnen orientiert und dabei das Wohlergehen der Gemeinschaft nicht ausser Acht lässt. Auf dass wir die Früchte der digitalen Innovation bewusst und zielgerichtet einsetzen.»

Ivo Scherrer, Ökonom und Innovationsberater

 

 

 

«Weil bald Weihnachten ist ein Wunschzettel für das nächste Jahrzehnt …

Miteinander statt Gegeneinander: Klima, Alt und Jung, Mann und Frau, Links und Rechts, Stadt und Land … in den anderen nicht Gegner sehen, sondern diejenigen, ohne die es keine haltbare Lösung gibt. Zuhören statt Mauern: Meinungen sind der Ausdruck von Werten, Sehnsüchten und Ängsten. Nur wer gehört wird, trägt die Lösung mit. Grosszügiges Denken statt Ideologie. In der Bubble geht irgendwann die Luft aus. Gunst statt Missgunst: Freude darüber, dass andere erfolgreich sind, weil Erfolg, der auf Leistung beruht uns allen nützt. Aber auch Verantwortung statt Überheblichkeit: wer erfolgreich ist, hat auch viel Glück gehabt, andere nicht. Und überhaupt: Bescheidenheit statt Selbstüberschätzung. Die Welt dreht sich auch ohne uns weiter. Darum wieder mehr ‹Du› statt ‹ICH› oder frei nach Uncle Sam: Frage nicht, was die Welt für Dich tun kann, sondern frage, was Du für die Welt tun kannst. Frohe Weihnachten!»

Lukas von Orelli, Direktor VELUX Stiftung

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