Die Schweiz ist voller Geschichten, Ideen und Inspirationen: Voller Charakterchöpf. Ein Charakterchopf ist jeder auf seine eigene Art und Weise. Es sind Leute wie Sie und ich. Jeder bringt seine Geschichte und seine Ideen mit, die inspirieren und berühren können. Was bewegt unsere Gesellschaft? Was wünschen wir uns? Worin sind wir besonders gut und was können wir noch besser machen? Charakterchöpf lassen uns an ihren Gedanken teilhaben und geben wertvolle Impulse.

Im August 2019 teilen uns drei Charakterchöpf offen und ehrlich ihre Gedanken zum Thema «Digitalisierungscheck: die technologischen Innovationen der letzten 30 Jahre haben unser Leben komplett verändert. Welches Tool/App/Gerät ist für Sie heute essenziell und warum?» mit.

Die Beiträge sind von den Autoren selbst geschrieben, damit ihre Meinung unverfälscht und authentisch präsentiert wird.

Auf Twitter und Facebook kann jetzt für den Charakterchopf des Monats abgestimmt werden:

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«Für mich als Digital Native, welchen vernetztes und multitaskingfähiges Handeln nachgesagt wird, ist es offenkundig das Gerät, welches Tools und Apps vereint: das Smartphone. Es ist mein ständiger Begleiter, das Erste was ich morgens anschaue und das Letzte was ich abends sehe. Kommunikations-, Medienkonsums-, Orientierungs-, Aufnahme- und Informationstool in einem. Ein Telefon, das nicht mehr unbedingt zum Telefonieren genutzt wird. Rund 1.96 Millionen Apps sind derzeit im Apple App Store verfügbar – eine fast unfassbare Auswahl verschiedener Programme. Löste das Smartphone zuerst das Mobiltelefon ab, so ersetzt es nun den Laptop. Ich bin gespannt, welche technologischen Fortschritte noch hinzukommen werden…»

Géraldine Danuser, Studentin & jglp-Politikerin

 

«Die Möglichkeiten von Big Data und dem sogenannten Next Generation Sequencing haben die Biotechnologie revolutioniert. Nicht nur kann das Genom der Lebewesen rasch aufgeschlüsselt werden, auch die Identifikation der Eigenschaften der Gene ist heute innert kürzester Zeit möglich. In der Medizin, Nahrungsmittelindustrie, Kriminalistik, Naturschutz ist dies nicht mehr wegzudenken. Aber auch hier - jede Medaille hat zwei Seiten: Veränderungen des Erbguts sind immer einfacher und rascher möglich und die Entwicklungen gehen rasant weiter. Environmental DNA barcoding, Gentechnisch veränderte Organismen, Neue Züchtungstechnologien, Crispr/Cas, synthetische Biologie, "Wiederauferstehung" von ausgestorbenen Arten, um nur einige zu nennen. Die Politik und Gesellschaft wird nicht darum herumkommen, die neuen Technologien kritisch zu hinterfragen, sich mit den möglichen Konsequenzen auseinanderzusetzen und zu entscheiden, ob und wo sie die Grenze ziehen wollen. Diese Technologierevolution stand erst ganz am Anfang als ich Doktorandin war. In meinem heutigen Job unterstütze ich den Dialog mit der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – und dies mit vollem Engagement.»

Franziska Schwarz, Vizedirektorin Bundesamt für Umwelt BAFU

 

«Seit ich denken und mich zurückerinnern kann, war ich stets beschäftigt mit bauen. In meiner Kindheit buddelte ich wie wild Löcher, um mit einem Tunnel ans andere Ende der Welt zu gelangen. Später waren es Höhlen, Hütten, Baumhäuser und allerhand Gegenstände. Alles war interessant, was man draussen im Freien mit den Händen erschaffen konnte. Schule interessierte mich weniger. Ich lebte irgendwie in meiner eigenen Welt. Das war schwierig, denke ich, heute, als Vater zweier bald schulalterlichen, wilden, lauten, tobenden und lebhaften Boys.

Ich wusste, bereits bevor ich das Wort Architekt kannte, dass ich mal so einer werde. Nachdem ich in meiner Lehre als Hochbauzeichner gelernt hatte, von Hand zu zeichnen, durfte ich in die CAD (Computer-Assisted Design) Planung. Ich war der einzige in meiner Klasse. Das war im Jahr 1994 – rückwirkend begleitet mich wohl die Digitalisierung seit diesem Zeitpunkt.

Heute betreiben wir mit einem Team von 20 Mitarbeitenden den Online Concept Store Mooris.ch und präsentieren unseren 100‘000 Membern täglich selektonierte Produkte aus Living, Lifestyle und Mode. Wir haben auch stationäre Showrooms in Zürich, Bern und Basel. Unser Geschäftsmodell verbindet den klassischen, beratenden Fachhandel mit neusten, technischen Möglichkeiten und digitalen Prozessen. Einerseits stets auf der Suche nach neuen Produkten und schönen, klassischen Dingen, andererseits immer am Optimieren und am Programmieren und Ausprobieren neuer Cutting-Edge Möglichkeiten. Ab Oktober 2019 werden wir den europäischen Markt beliefern und somit das erste Möbelgeschäft in der Schweiz sein, welches aus der Schweiz die EU beliefert – und die Vision ist noch viel grösser. Denn wir erreichen dank der Digitalisierung Menschen auf der ganzen Welt, denen Nachhaltigkeit, Zuverlässigkeit und Qualität etwas bedeutet und die gerne in der Schweiz einkaufen würden. Derzeit wird dieser Markt gar nicht beliefert. Vor lauter Ärger, dass alle günstiger im Ausland kaufen, scheinen unsere Werte und das Potenzial der Schweiz vergessen zu sein. Mit meinem Charakter gibt es oft rote Köpfe – dafür aber auch kreative, digitale Lösungen.»

Frank Urech, Founder Mooris.ch AG

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