Die Schweiz ist voller Geschichten, Ideen und Inspirationen: Voller Charakterchöpf. Ein Charakterchopf ist jeder auf seine eigene Art und Weise. Es sind Leute wie Sie und ich. Jeder bringt seine Geschichte und seine Ideen mit, die inspirieren und berühren können. Was bewegt unsere Gesellschaft? Was wünschen wir uns? Worin sind wir besonders gut und was können wir noch besser machen? Charakterchöpf lassen uns an ihren Gedanken teilhaben und geben wertvolle Impulse.

Im November 2020 teilen uns drei Charakterchöpf offen und ehrlich ihre Gedanken zum Thema «Baby Boomers, Millennials, Generation X – Wie und wo können wir dank unserer Unterschiede voneinander lernen?» mit.

Die Beiträge sind von den Autor:innen selbst geschrieben, damit ihre Meinung unverfälscht und authentisch präsentiert wird.

Auf Twitter, Facebook und in unserer Instagram-Story kann während 24 Stunden für den Charakterchopf des Monats gestimmt werden:

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Unsere Charakterchöpf

«Die Generation der Baby-Boomer ist in der Sicherheit aufgewachsen, es in jeder Hinsicht besser zu haben als die Generation ihrer Eltern. Jüngere Generationen haben diese Zuversicht nicht mehr, da der Leistungsdruck und der Strukturwandel im Arbeitsmarkt vieles unsicherer macht. Dies zeigt sich im Generationen-Barometer des Berner Generationenhauses darin, dass viele junge Befragte einen Mangel an Hoffnung und Zuversicht beklagen. Auf der anderen Seite geniessen die Jungen auch gerade aufgrund dieses Strukturwandels von teils grösseren Annehmlichkeiten im Arbeitsleben wie beispielsweise einer höheren Akzeptanz von flexibleren Arbeitsmodellen und Home-Office. Neben dem Wandel in der Arbeitswelt haben sich seit der Generation der Baby-Boomer auch gesellschaftliche Normen gewandelt. So ist beispielsweise die Akzeptanz für alternative Beziehungsmodelle und LGBTQ+ Menschen heute viel grösser als noch vor dreissig Jahren.

Ich denke, dass politisch und gesellschaftlich neue Wege gefunden werden müssen, der jüngeren Generation unter neuen Voraussetzungen eine ähnliche Sicherheit zu geben, wie sie die Baby-Boomer-Generation genoss. Den Wandel der nächsten Jahrzehnte können wir als Gesellschaft nur bewältigen, wenn die Generationen zusammenspannen und diesen Wandel auch als solchen akzeptieren.»

David Krähenbühl, Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei sotomo GmbH

 

«Zuerst musste ich nachschauen: Was bedeutet es überhaupt, Baby Boomer, Millennial oder in der Generation X zu sein? Wo liegen die Unterschiede? Klar, Alter bzw. Geburtsjahr sind verschieden. Je nach Generation wächst man mit anderen Technologien auf, das Weltgeschehen, der Kontext ist anders. Aber sind die Unterschiede wirklich so gross? Betrifft das nur die genannten Generationen? Und auch die Trennschärfe muss hinterfragt werden. Ist man denn nicht so oder so zu verschieden, auch innerhalb der Generationen, um diese unter einem Begriff zusammenzufassen?

Was alle miteinander verbindet, ist das Lernen – eine übergreifende Gemeinsamkeit. Warum lernen wir? Das Lernen ist eine der wichtigsten Eigenschaften von uns Menschen und etwas, wovon wir uns nicht entziehen können. Wir lernen, weil wir Ziele haben, etwas erreichen möchten. Wir lernen jede Sekunde im Leben und können gar nicht anders, als eben auch voneinander zu lernen. Weil wir alle unterschiedlich sind. Das betrifft nicht nur Menschen dieser drei Generationen, sondern alle.»

Rolf Schaub, Geschäftsleiter ICT Scouts/Campus

Foto: Mirjam Kluka

 

 

«In einer sich immer schneller verändernden Welt wachsen Generationen in ganz unterschiedlichen Lebensrealitäten auf. Wir digital Natives können die ältere Generation dabei bei der Aneignung von Online - Fähigkeiten unterstützen und profitieren umgekehrt gerade in der aktuellen Krise von der Selbstverständlichkeit der älteren Generation, sich mit weniger zufrieden zu geben, offline Aktivitäten zu schätzen und sich auf das Selbermachen zurückzubesinnen. Aktuell profitiere ich enorm von Rezepten zum Einmachen und Fermentieren - in den Generationen vor uns noch eine Selbstverständlichkeit, für mich jedoch gerade die Entdeckung der Coronazeit.»

Meret Schneider, Nationalrätin Grüne

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